Die Teilschließung des Mathilden-Hospitals in Büdingen kommentiert die Landesvorsitzende der Linken Hessen, Christiane Böhm, wie folgt:
Das "Mathildchen", wie es in Büdingen genannt wird, gibt es seit mehr als 150 Jahren. Mit der Privatisierung 2008 ist es durch mehrere Unternehmen gegangen, jetzt wird die stationäre Versorgung in der Chirurgie, Inneren Medizin, HNO, Intensivstation und Notaufnahme geschlossen. Damit sind bis zu 150 Arbeitsplätze in Gefahr. Dies zeigt, dass private Unternehmen nicht geeignet sind die Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Die Konsequenz wird sein, dass sich Rettungswege verlängern und die Versorgung der Bevölkerung vor Ort verschlechtert.
Das niederländische Unternehmen schließt die Klinik, weil sie defizitär ist. Das sind aber aktuell die Mehrheit der Kliniken, viele sind insolvenzgefährdet. Das ist die Folge einer völlig verfehlten Gesundheitspolitik, die durch den aktuell vorliegenden Referentenentwurf für ein Krankenhaus"verbesserungs"gesetz weitergetrieben wird. Damit sollen nach dem Vorsitzenden der Expertenkommission die Hälfte der Betten geschlossen werden. Das widerspricht aber dem Bedarf, den eine älter werdende Bevölkerung hat.
Die Linke will eine Gesundheitsreform, die sich an dem medizinischen Bedarf orientiert und den Kliniken eine sichere und schnelle Kostenerstattung garantiert. Dafür müssen die Fallpauschalen völlig abgeschafft werden. Mit der Gesundheit darf kein Geschäft gemacht werden, deshalb haben privatwirtschaftliche Unternehmen hier nichts zu suchen. Darüber hinaus muss es eine an wissenschaftlichen Gesichtspunkten orientierte und mit den Menschen vor Ort ausgehandelte Gesundheitsplanung geben, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt.“