Axel Gerntke, stellvertretender Landesvorsitzender der Partei Die Linke Hessen und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Betrieb und Gewerkschaft erklärt:
"Selbstverständlich unterstützen wir die Lohnforderungen der IG Metall bei Volkswagen. Jetzt wird lanciert, die Beschäftigten bei VW seien privilegiert. Dabei ist klar: VW soll Pilotprojekt für weiteren Lohnverzicht sein. Lohnsenkungen bei VW hätten Auswirkungen auf alle anderen Beschäftigten. Es soll niemand glauben, dass ein Lohnverzicht bei VW irgendeinen anderen Beschäftigten höhere Löhne ermöglicht. Das Gegenteil ist richtig!
Auch darum sind wir solidarisch. Aber es geht in dieser Auseinandersetzung um weit mehr als nur um Lohnerhöhungen. Standortvernichtung und Arbeitsplatzabbau stehen im Raum. Dagegen wehren wir uns.
Dies ist nicht nur eine Frage des Managements bei VW, das zahlreiche Fehler begangen hat. Es ist eine Frage der deutschen Industrie- und Wirtschaftspolitik. Wir brauchen einen Umbau der Automobilindustrie und nicht ihre Zerschlagung. Um das zu ermöglichen, ist die Politik gefordert.
Wir fordern die öffentliche Hand, namentlich Niedersachsen und Hessen sowie die Bundesregierung auf, zusätzliche Aktienanteile bei VW zu erwerben, um eine Sperrminorität zu erlangen, damit eine aktive Wirtschaftspolitik, die den Umbau der Automobilindustrie ermöglicht, realisiert wird."