Viele Frauen in Hessen haben große Probleme an Informationen und an Stellen zu kommen, wo ein Schwangerschaftsabbruch vorgenommen werden kann. Silvia Hable, Kreisvorsitzende der Linken im Werra Meißner Kreis in Hessen dazu: "In Hessen erfüllen die drei Landkreise Fulda, Werra-Meißner- und Vogelsberg nicht die angemessene Erreichbarkeit. Eine Frau muss über 40 Minuten zu einer Einrichtung fahren. Wenn Sie auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, sind die Zeiten noch länger. Das ist unzumutbar."
Gabi Faulhaber, Vorsitzende der Linken im Wetteraukreis, ergänzt:
"Im gesamten Wetteraukreis und dem Landkreis Marburg-Biedenkopf gibt es laut Studie jeweils nur eine Einrichtung, die Abbrüche durchführt. Die Landesregierung muss Kliniken anweisen, so dass eine flächendeckende Versorgung erfolgt. "
Christiane Böhm, Landesvorsitzende der Linken Hessen fasst zusammen: "Wir als Linke begrüßen die Einschätzung der Expert*innenkommission, dass der Schwangerschaftsabbruch in der Frühphase legalisiert werden soll. Wir erwarten von der Bundesregierung, dass Sie endlich diesen unsäglichen Paragrafen abschafft und die Not von Frauen beendet. Frauen müssen selbst über eine Schwangerschaft bestimmen können. Aktuelle Zahlen der ELSA-Studie der Hochschule Fulda belegen, dass 60% der Frauen Schwierigkeiten haben überhaupt an Informationen zum Schwangerschaftsabbruch zu kommen." In Frankfurt besteht zudem eine mit diesem Thema in Zusammenhang stehende Problematik: sogenannte Gehsteigbelästigungen. Christiane Böhm führt hierzu weiter aus: "Der Gesetzentwurf von Familienministerin Paus wird voraussichtlich nicht das Problem der 2 mal 40 Tage Aktion der Selbstbestimmungsgegner vor der Pro Familia in Frankfurt lösen, da die Besucherinnen der Beratungsstelle nicht angesprochen werden. Es ist zu befürchten, dass weiterhin lauthals gebetet und gesungen wird, angebliche Bilder von Föten hochgehalten werden, um Frauen vom Abbruch abzuhalten und Mitarbeiterinnen zu belästigen."