Für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt wurden in den letzten Jahren einige Fortschritte erkämpft, aber die vollständige Gleichberechtigung, Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt sind leider noch nicht erreicht. Wir wollen eine Gesellschaft, die frei von Diskriminierung und Belästigung ist, in der alle Lebens- und Beziehungsentwürfe gleichgestellt sind. Hierfür engagieren wir uns weiter, zusammen mit vielen Verbündeten aus der LSBTIQA*-Community (lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, intergeschlechtliche, queere und asexuelle Personen).
Auf dem diesjährigen CSD in Frankfurt am Main setzten wir ein politisches Zeichen und stellen unsere Forderungen in den MIttelpunkt: The first pride was a riot! Mit daben waren auch Janine Wissler, Elisabeth Kula und viele Genossinnen und Genossen.
DIE LINKE will:
Queere Unterstützung und Beratung auch im ländlichen Raum:
Beratungsstellen, die sich Aufklärung und Unterstützung von geschlechtlicher und
sexueller Vielfalt widmen, konzentrieren sich weitgehend auf die größeren Städte in
Hessen. Dieses Stadt-Land-Gefälle muss überwunden werden und die
Finanzierung dezentrale Anlaufpunkte sicherstellen.
AIDS-Hilfen und Community-Projekte besser unterstützen: Selbstorganisierte
und von der Community getragene Initiativen, Projekte und Veranstaltungen wollen
wir als Beispiele gelebter Vielfalt fördern. Die AIDS- Hilfen sind längst zentrale
Beratungs- und Anknüpfungspunkte über die HIV- Prävention hinaus. Sie brauchen
eine angemessene und verlässliche Finanzierung für ihre vielfältige Arbeit.
Queerfeindlichkeit entschieden entgegentreten: Immer wieder kommt es zu
verbalen oder körperlichen Angriffen auf offen queer lebende Menschen in Hessen.
Wie bei anderen Formen der Hasskriminalität braucht es hier in erster Linie eine
deutliche Ächtung und Widerstand durch die Zivilgesellschaft und deren Solidarität.
Ordnungsbehörden, Polizei und Justiz müssen im Umgang mit dem Thema
sensibilisiert werden. Community getragene Safe Spaces wollen wir unterstützen.
Geschlechtsneutrale Sprache fördern: Sprache prägt das Bewusstsein.
Öffentliche Stellen sollten deshalb eine Sprache wählen, die weder ausgrenzt noch
verletzt.
Diskriminierungsschutz ausweiten: Wir wollen den Schutz vor Diskriminierungen
aufgrund der körperlichen Variation, sexuellen Identität und Lebensweise in Artikel 3
des Grundgesetzes aufnehmen. Mit unserem Entwurf eines Hessischen
Antidiskriminierungsgesetzes haben wir einen konkreten Vorschlag unterbreitet, wie
eine rechtliche Umsetzung in Hessen gelingen könnte.
Stigmatisierung abbauen und Jugend bestärken: Vorurteile, Stigmatisierung und
Diskriminierung beginnt bereits in der Kindheit. Wir finden, dass Kinder und
Jugendliche ein Recht darauf haben in der Schule über geschlechtliche und
sexuelle Vielfalt zu lernen. So helfen wir nicht nur queeren Kindern auf ihrem Weg
zur Selbstverwirklichung und Selbstbestimmung, sondern leisten unseren Beitrag
dazu, durch Bildung, Diskriminierung entgegenzuwirken.