Unikliniken Gießen und Marburg(UKGM): Ärzteschaft fordert mehr Mittel vom Land – Linke fordert ‚Kliniken zurück zum Land‘

In einem mit ‚Weckruf‘ überschriebenen, offenen Brief fordern 65 Klinikdirektor:innen des privatisierten Uniklinikums Gießen und Marburg (UKGM) eine bessere finanzielle Unterstützung des Landes. Dazu erklärt Desiree Becker, Landesvorsitzende der Linken in Hessen

„Die Linke Hessen teilt das Anliegen der Klinikdirektor:innen. Die unzureichende Finanzierung von Lehre und Forschung, die an dem privatisierten Klinikum weiterhin Aufgabe des Landes ist, muss endlich beendet werden. Außerdem zeigt sich einmal mehr, wie notwendig ein Rückkauf des UKGMs ist.“

Für DIE LINKE stehe seit langem fest: Der auf Betreiben von Ex-Ministerpräsident Roland Koch (CDU) erfolgte Verkauf des Universitätsklinikums an die Rhön-AG – inzwischen übernommen vom Asklepius-Konzern-, sei ein großer Fehler gewesen, so Desiree Becker. Es sei schon damals absehbar gewesen, dass in einem privatisierten Klinikum die Beschäftigten auch die Rendite für die Aktionäre erwirtschaften müssten und die Qualität der Versorgung leide.

„Hessen muss dem Trauerspiel ein Ende setzen und Schritte zur Rückführung des UKGM nach Artikel 15 des Grundgesetzes einleiten. Dass sich die Situation der Beschäftigten verschlechtert hat und diese zum Spielball der Auseinandersetzungen zwischen dem Land und Asklepios werden, ist die zynische, aber logische Konsequenz der Privatisierung.

Statt immer wieder neue Investitionsmittel in Aussicht zu stellen, ohne den Einfluss des Landes auf das Klinikum systematisch zu erhöhen, braucht es eine entschlossene Initiative für die Rückführung des Klinikums in öffentliches Eigentum. Einen entsprechenden Antrag hatte die Fraktion DIE LINKE. Im Hessischen Landtag 2022 zur Abstimmung gestellt, der leider seinerzeit von der schwarz-grünen Landesregierung abgelehnt worden war. Die Linke halt an dem Ziel, der Rückabwicklung der fatalen Privatisierung fest. Gesundheit ist keine Ware.‘